Digitale Bildung kann Heimat stärken

Digitale Bildung kann Heimat stärken

Was sich Kinder für ihr Dorf wünschen – Digitales Grundschulprojekt “Unsere schöne Heimat”

Die Kinder stellten ihr digitales Schulprojekt “Meine schöne Heimat” dem Gemeinderat vor, rechts die betreuenden Lehrerinnen Eva Sachs und Karin Zink. −Foto: Friedberger

Moos. Wie Bürgerbeteiligung schon in der Schule geübt werden kann, zeigt die Internetplattform “PUBinPLAN”, mit der sich Mooser Grundschüler in den vergangenen Monaten beschäftigt haben. Am Montag ist das Projekt in der Gemeinderatssitzung von Kindern und Lehrkräften vorgestellt worden.

Das Schulprojekt wurde von den Lehrerinnen Karin Zink und Eva Sachs in der 3. und 4. Klasse durchgeführt. Unter dem Titel “Meine schöne Heimat” waren die Kinder dazu aufgerufen, zunächst Lieblingsorte in ihrer Heimat zu entdecken und im Portal “PUBinPlan” in den Bereich “inSCHOOL” einzustellen. Die Kinder machten Fotos von Lieblingsplätzen und besonders schönen Ecken ihrer Heimat und trugen sie in die digitale Karte der Plattform ein. Die hochgeladenen Bilder konnten mit Beschreibungen ergänzt werden und es war auch möglich Fotos und Beiträge anderer Kinder anzusehen und zu kommentieren.

Im nächsten Schritt ging es darum, auch Ideen und Anregungen aufzunehmen. 46 Kinder haben 53 Meldungen abgegeben und dafür 551 Likes erhalten. Anders als bei üblichen sozialen Netzwerken handelt es sich bei diesem um einen Schonraum mit Moderationsfunktion, das heißt die betreuenden Lehrkräfte hatten ein Auge auf die Beiträge. Ohnehin braucht es für die Plattform eine Zugangsberechtigung.

Die beiden Lehrerinnen zeigten sich beeindruckt von den tollen Beiträgen und dem Ideenreichtum der Grundschüler. “Die Kinder waren wirklich sehr engagiert”, betonte Karin Zink, die von Ehemann Professor Dr. Roland Zink unterstützt wurde, der an der Entwicklung der Plattform über die Technische Hochschule Deggendorf beteiligt war. Eva Sachs unterstrich, es sei darum gegangen, den Blick der Kinder auf ihre Heimat zu richten.

Mit dem Schulprojekt wird sowohl die digitale Bildung als auch eine nachhaltige Entwicklung und Demokratiebildung angestrebt. “Wir möchten unsere Schüler motivieren, sich mit ihrer Heimat zu identifizieren, sie wertzuschätzen und sich im Ort einzubringen und diesen aktiv mitzugestalten”, stellte Karin Zink heraus. Dass das funktionieren kann, bewies Bürgermeister Alexander Zacher, der auch eine Zugangsberechtigung zu dem Portal hatte. Kleinigkeiten wie etwa ein Senke bei der Spielplatzschaukel, die dazu führte, dass kleinere Kinder Schwierigkeiten hatten, ließ er bereits beheben.

Das Projekt verdeutlichte, dass sich viele Lieblingsplätze der Kinder in der Natur befinden. Genannt wurde beispielsweise der Naturerlebnisspielplatz, für den es aber auch Anregungen gab, wie etwa eine Rutsche vom Römerturm oder eine Mountainbike-Strecke. Lieblingsplätze waren unter anderem an der Donau, im Infozentrum, im Aichetholz und bei der Josefikapelle. Auch der Schulhof hatte seine Anhänger. Bei den Ideen gab es teilweise recht konkrete Vorstellungen wie etwa eine Slackline am Spielplatz, eine Verlängerung des Radweges zwischen Moos und Langenisarhofen oder ein Radweg zum Infohaus.

Kritik gab es zu bestimmten Spielplätzen, die gemäht oder überarbeitet werden sollten oder an fehlenden Bushäuschen. Am Anger in Langenisarhofen etwa wünschen sich die Kinder einen hohen Zaun, damit der Ball nicht auf der Bundesstraße landen kann. Und besonders vermisst wurde, dass es in Moos keinen Maibaum und kein Maibaumfest gibt.

Das Schulprojekt umfasste die Zeit von Mai bis Juli dieses Jahres. Moos war die einzige Grundschule, die sich an PUBinPLAN beteiligte. Eine Fortführung in den nächsten Schuljahren wird derzeit geprüft und hängt auch vom Wegfall der Förderung und entstehenden Kosten ab.

 

Quelle: tf / pnp

Theateraufführung der “Lustigen Hartler”

Wenn “eingefleischte 60er” auf Bayern-Fans treffen

Theateraufführung der “Lustigen Hartler” heuer als Open Air Stück – Einzige Aufführung am 29. Juli

Mit “Ahoi am Chiemsee” werden sie in die Welt des Urlaubs entführen: Johanna Schmid (v.l.), Sabine Hennel, Tanja Anthofer, Sepp Regensberger, Alfred Schlederer, Max Urbeck, Olga Brumm und Armin Sedlmeier treten heuer als “Die lustigen Hartler” auf. −Foto: Rauch

Forsthart. Seit einigen Wochen wird bei den “Lustigen Hartlern” wieder fleißig geprobt, geplant und gehofft, dass der Wettergott genau an diesem Tag ein Einsehen hat. Denn das Open-Air-Stück “Ahoi am Chiemsee” wird genau einmal aufgeführt: Am Freitag, 29. Juli, um 19.30 Uhr in der Talstraße 2 in Forsthart.

Das Stück spielt auf einem Campingplatz am Chiemsee und entführt den Zuschauer in die Welt des unbekümmerten Urlaubs. Dass es jedoch nicht einmal im Urlaub ohne Reibereien abgeht, muss man auch hier erfahren. Besonders, wenn ein “eingefleischter 60-Fan” auf einen unverbesserlichen “Bayern-Fan” trifft. Schwierig, wenn beide sich einen Campingplatz teilen sollen, einen ganzen Urlaub lang. Ob das gut geht?

Eine herausragende Hauptrolle in dem Stück spielt Max Urbeck, seinen “Gegner” Armin Sedlmeier. Die Ehefrauen werden gespielt von Olga Brumm und Sabine Hennel. Der “Vogelkundler” wird dargestellt von Thomas Blohm, Tanja Anthofer schlüpft in die Rolle der Studentin “Simona” und Johanna Schmid tritt als Feriengast “Britta” auf. Sepp Regensberger überrascht in der Rolle des Platzwarts und Fred Schlederer bezirzt als flotter Schwimmlehrer vor allem die Damenwelt.

Sie alle führen die Tradition des 1947 gegründeten Theatervereins “Die lustigen Hartler” weiter. Das ist Organisatorin Evelyn Rauch wichtig, denn ihr inzwischen 89-jähriger Vater war früher selbst begeisterter Laienschauspieler. Als Schreinermeister sorgte er zudem für eine gut ausgestattete Bühne: Unerreicht sind die Kulissen und Bühnenbilder, gemalt von Sepp Hermannseder.

“Ich kann und will es nicht hinnehmen, dass nach Verkauf und Abriss des Eggerstorfer-Saales alles in Vergessenheit gerät, was bei den ’Lustigen Hartlern‘ in fast 70 Jahren geleistet wurde”, sagt Evelyn Rauch. Aus vielen Häusern in Forsthart seien in diesen Jahren unvergessene Talente hervorgegangen, die das Publikum begeisterten. Der Zusammenhalt aller Beteiligten machte den jahrzehntelangen Erfolg erst möglich.

Seit dem Wegfall der Bühne kämpft sie um den Wiederaufbau und versuchte alles, um dem Theaterverein eine Zukunft zu geben. Nach vielen Rückschlägen und Enttäuschungen reifte in ihr die Idee, es mal ohne Bühne zu versuchen. Als Aufführungsort wurde ihr Grundstück erkoren, in dem man eine Erhöhung gut als Bühne nutzen kann. Daneben befindet sich fester Untergrund für die Zuschauer. Durch ihren langjährigen Kontakt zu Theaterverlagen fand sie schnell ein geeignetes “Freiluftstück”.

Allerdings musste sie – wie viele Vereine auch – feststellen, dass es gerade nach der Pandemie viel schwieriger geworden ist, Leute zu begeistern, sich für etwas zu engagieren. “Das allerdings stachelte meinen Ehrgeiz noch mehr an, gerade jetzt der Kultur und dem Vereinsleben wieder eine Chance zu geben und ein Miteinander zu fördern”, schildert die Theaterbegeisterte. Deshalb ist sie dankbar, dass sich eine motivierte, begeisterte Truppe gefunden hat, zusammengesetzt aus langjährigen Spielern der “Lustigen Hartler” sowie Neueinsteigern, die fallweise sogar Fernseherfahrung mitbringen. Ganz nach ihrem Motto: “Grundsätzlich hat bei uns jeder eine Chance, je bunter, desto interessanter, und vor allem die Begeisterung zählt”.

Kommenden Freitag soll also die Premiere als Open Air Aufführung erfolgen. Da in der Talstraße leider keine Parkplätze zur Verfügung stehen, werden die Besucher gebeten, auf den öffentlichen Parkplatz am Fußballplatz auszuweichen oder beim ehemaligen Edeka Baumgartner am Kirchplatz zu parken. Karten gibt es nur an der Abendkasse, Reservierungen sind nicht möglich. Es werden Getränke und kleine Brotzeiten angeboten.